Pränatale und postnatale Depression: Ein unterschätztes Gesundheitsproblem
Am 7. April 2025 steht der Weltgesundheitstag unter dem Motto "Healthy beginnings, hopeful futures" und widmet sich der Gesundheit von Müttern und Neugeborenen. Ein wichtiger, aber oft unterschätzter Aspekt dieses Themas ist die psychische Gesundheit von Frauen während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Pränatale und postnatale Depressionen betreffen viele Mütter und können schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Familie haben.
Pränatale und postnatale Depression: Ein unterschätztes Gesundheitsproblem
Am 7. April 2025 steht der Weltgesundheitstag unter dem Motto "Healthy beginnings, hopeful futures" und widmet sich der Gesundheit von Müttern und Neugeborenen. Ein wichtiger, aber oft unterschätzter Aspekt dieses Themas ist die psychische Gesundheit von Frauen während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Pränatale und postnatale Depressionen betreffen viele Mütter und können schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Familie haben.
Bereits während der Schwangerschaft können Frauen an Depressionen leiden. Studien zeigen, dass mehr als eine von zehn Frauen von einer pränatalen (auch antenatalen) Depression betroffen ist. Die Symptome reichen von anhaltender Traurigkeit über Schuldgefühle und Ängste bis hin zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Wird eine pränatale Depression nicht behandelt, kann sie sich nach der Geburt verstärken und das Wohl von Mutter und Kind erheblich beeinträchtigen.
Nach der Geburt erleben viele Frauen in den ersten Tagen einen "Baby Blues" – Stimmungsschwankungen, die durch hormonelle Veränderungen verursacht werden. Diese klingen meist nach zwei Wochen ab. Hält die Niedergeschlagenheit jedoch länger an oder tritt später auf, kann es sich um eine postnatale Depression handeln. Diese betrifft weltweit etwa 10-15 % der Mütter und kann auch Väter betreffen. Zu den Symptomen gehören:
Anhaltende Traurigkeit und Interessenverlust
Extreme Müdigkeit oder Schlafstörungen
Schwierigkeiten, eine Bindung zum Baby aufzubauen
Angstzustände oder Panikattacken
Gedanken an Selbstverletzung oder das Schädigen des Kindes
Psychische Erkrankungen während der Schwangerschaft und nach der Geburt sind immer noch tabuisiert, obwohl sie weit verbreitet sind. Viele Betroffene suchen keine Hilfe aus Angst, als schlechte Mutter abgestempelt zu werden. Dabei sind Depressionen eine ernsthafte Erkrankung, die behandelt werden kann. Eine frühe Diagnose und gezielte Unterstützung können helfen, schwerwiegende Folgen für Mutter und Kind zu verhindern.
Die gute Nachricht ist: Pränatale und postnatale Depressionen sind behandelbar. Mögliche Maßnahmen umfassen:
Psychotherapeutische Begleitung: Gesprächstherapien, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie, können helfen.
Medikamentöse Behandlung: In schweren Fällen können Antidepressiva erwogen werden. Einige Medikamente sind auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit unbedenklich.
Unterstützung durch Familie und Freunde: Ein stabiles soziales Umfeld ist essenziell für die Erholung.
Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein.
Frauen mit einem erhöhten Risiko sollten bereits während der Schwangerschaft ärztliche und psychologische Unterstützung erhalten. Regelmäßige Gespräche mit Hebammen, Gynäkologen oder Psychologen können helfen, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Auch eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung, ausgewogener Ernährung und Entspannungsübungen kann das Risiko verringern.
Zum Weltgesundheitstag 2025 sollten wir nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die psychische Gesundheit von Müttern achten. Pränatale und postnatale Depressionen sind ernstzunehmende Erkrankungen, die behandelt werden müssen. Jede Frau verdient es, in dieser entscheidenden Lebensphase unterstützt zu werden, um ihrem Kind einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen.
Die Patiente Vertriedung plant im Laufe des Jahres eine Konferenz oder einen Themenabend zu diesem wichtigen Thema zu organisieren, um Aufklärung zu leisten und betroffene Familien zu unterstützen.